Nicht nur Pause: Warum meine Ferien wichtiger sind denn je
Ferien sind kein Luxus, sondern überlebenswichtig, wenigstens für mich. In einer Welt, die nie richtig langsamer wird, geht’s beim Wegfahren nicht ums Davonlaufen – sondern ums Wiederankommen. Für mich sind diese Tage weniger Flucht als Heimkehr: zum Lachen mit meinen Töchtern, zum Kribbeln beim Entdecken neuer Dinge, zur Klarheit, die nur kommt, wenn das Rauschen mal verstummt. Ferien sind bewusst freigeschaufelte Zeit – für Menschen, die zählen, für Erlebnisse, die inspirieren, und für Gedanken, die endlich mal Platz haben. Denn wenn der Koffer wieder ausgepackt ist, komme ich anders zurück: präsenter, wacher, lebendiger.
Zeit mit meinen Töchtern – das Wichtigste überhaupt
Im Urlaub läuft die Uhr im Takt meiner Töchter – und genau so will ich’s haben. Vatersein kommt zuerst, und diese Tage erinnern mich daran, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man nicht aufpasst. Denn meine Töchter sind das Wichtigste der Welt für mich.
Es geht nicht nur um grosse Abenteuer, so schön die auch sind. Die eigentliche Magie steckt in den kleinen Momenten. Zum Beispiel, als wir morgens barfuss am Strand entlanggelaufen sind, die Taschen voller Muscheln, und die Gespräche hüpften von Seesternen bis zu „Was will ich mal werden?“.

Ferien geben uns die Zeit, bei diesen Gesprächen einfach stehen zu bleiben, die Neugier der Kinder in Echtzeit zu erleben. Wir lachen mehr. Wir hören besser zu. Wir entdecken Dinge nebeneinander – nicht nur über die Welt, sondern auch über uns. Das sind die Erinnerungen, die bleiben. Und jedes Mal komme ich zurück mit der Klarheit: Das hier ist der wichtigste Job meines Lebens.
Neue Orte entdecken – immer um die nächste Ecke schauen
Egal, wo ich bin, ich schaue im Urlaub immer um die nächste Ecke. Neugier hat keinen Feierabend, sie wechselt nur die Kulisse. Ich nehme mir bewusst vor, etwas Neues zu erkunden – auch wenn’s nur ein kleines Dorf eine Stunde entfernt ist.
Ein neuer Ort verändert die Perspektive so, wie’s kein Meetingraum kann. Inspiration steckt in den Farben eines Marktes, in einem Gespräch im Café oder in einem kleinen Museum, das die Geschichte eines Dorfes erzählt. Leute beobachten, Momente geniessen, aber auch Zusammenhänge verstehen.
Letzten Sommer stand ich in einem winzigen Fischerdorf im Hafen, bei Sonnenaufgang, und jeder Kapitän hatte seine eigene Geschichte vom Meer. Solche Bilder bleiben hängen – und erinnern mich: Erkenntnisse verstecken sich oft genau da, wo man sie nicht erwartet. Neues zu erkunden hält mich wach, offen und neugierig. Weil hinter jeder Ecke eine Geschichte warten kann.
Mittagessen, Podcasts und das Meer – Stille, Ideen und guter Geschmack
Einige meiner Lieblingsmomente im Urlaub passieren genau dazwischen. Ein Buch in der Hand, ein Podcast im Ohr, der Blick über den Horizont. Das Meer klärt nicht nur den Kopf, sondern auch die Seele. Es ist wie ein Reset-Knopf, der all das Rauschen auflöst, das mich den Rest des Jahres begleitet.

Und dann das Essen. Lange, entspannte Mittagessen, in denen die lokalen Aromen ihre eigene Geschichte erzählen – frisches Brot, etwas direkt aus dem Wasser, ein Glas Wein im Licht des Nachmittags. Nichts übertrieben, nichts verkompliziert. Einfach ehrlicher Geschmack in guter Gesellschaft.
Diese Momente stillen nicht nur den Hunger – sie nähren Ideen, verbinden mich mit dem Ort und erinnern mich daran, warum Entschleunigung so wichtig ist. Zwischen Wellenrauschen und Gesprächen finde ich den Raum, um zu denken – und einfach zu sein.
Platz zum Auftanken und Reflektieren
Für mich geht’s im Urlaub weniger ums Wegfahren als ums Wiederkommen – mit neuer Energie, Klarheit und Fokus. Der Freiraum, den Ferien schaffen, ist unbezahlbar: Zeit, Dinge bewusst wahrzunehmen, tief durchzuatmen, die Gedanken treiben zu lassen.
In dieser Stille tauchen Fragen auf, die in keinem Meeting stehen, aber mein Leben und mein Handeln prägen. Wenn kein Druck da ist, „abliefern“ zu müssen, kommen die Ideen von ganz allein. Und am Ende profitiert nicht nur meine Arbeit davon – sondern auch meine Familie, meine Sichtweise, meine Präsenz.
Ja, auch ich mache Telefone während meiner Ferien, ich schreibe Emails, ich arbeite auch. Aber ich benutze den neuen Input für die Arbeit, es frisst mich nicht auf, es bereichert mich. Denn wenn man selber eine Firma führt, dann hat man auch keine Ausreden: “ein anderer macht das schon”. Eben nicht.

Aber ich arbeite nicht verbohrt in den Ferien. Denn ich lade meine Batterien auf. Pausen sind kein Ausstieg. Sie sind Regeneration. Ein Start in etwas Schärferes, Leichteres, Lebendigeres.

Ferien sind kein „Abschalten“. Sie sind ein „Einschalten“ – auf die Menschen, die wir lieben, die Orte, die uns inspirieren, und die Teile von uns selbst, die im Alltag oft untergehen. Sie zeigen, dass die beste Arbeit des Lebens oft weit weg vom Schreibtisch passiert – in Momenten, die uns erneuern und uns zurückbringen: präsenter, fokussierter, lebendiger.
Also, ich gehe jetzt mal weg.