Lohnt sich der Umstieg auf Solarenergie?

René Albert

Sollte dein Unternehmen 2025 auf Solarenergie umsteigen?

Kosten, Chancen und die Realität dahinter

Die Energiepreise steigen, die Margen stehen unter Druck – und gleichzeitig überbieten sich Bund, Kantone und Gemeinden mit Förderprogrammen für erneuerbare Energien.

Kein Wunder also, dass überall PV-Anlagen wie die Pilze aus dem Boden schiessen. Aber Hand aufs Herz: Lohnt sich das wirklich für ein kleines oder mittleres Unternehmen?Oder ist das nur der nächste Hype, der sich gut anhört, aber am Ende mehr Bürokratie als Nutzen bringt?

1. Kosten und Finanzierung: Wo die Wahrheit liegt

Solarenergie ist heute die günstigste Energiequelle der Welt – das ist Fakt, zumindest im Betrieb. Aber: Die Anfangsinvestition ist happig, man kann sie nicht wegdiskutieren.Je nach Grösse und Standort kostet eine Anlage zwischen 1’200 und 2’000 Franken pro kWp.Eine mittelgrosse Dachanlage mit 10 kWp liegt also schnell bei 11’000 bis 20’000 Franken. Klingt nach viel? Ja – aber der Clou liegt in den Förderungen. In der Schweiz gibt es mittlerweile Subventionen für bis zu 30 % der Installationskosten, dazu Zuschläge für spezielle Lagen oder Ausrichtungen. Das kann ein echter Gamechanger sein – besonders für KMUs, die langfristig denken. Und als KMU solltest du langfristig denken.

Dazu kommen drei gängige Finanzierungsmodelle:

• Direktkauf: Du bezahlst alles selbst, besitzt die Anlage – und hast nach ca. 10 Jahren die Kosten wieder drin. Danach ist der Strom sehr günstig.

• Solarkredit: Du bleibst Eigentümer, zahlst in Raten – dafür kommen Zinsen oben drauf.

• Solarmiete (Leasing): Eine externe Firma installiert die Anlage und verkauft dir den erzeugten Strom. Du sparst dir die Investition, aber auch den grossen Gewinn.

Also: Wer die Mittel hat, fährt mit einem Kauf langfristig am besten. Wer lieber flexibel bleibt, kann klein anfangen – Hauptsache, man fängt an.

2. Warum sich Solar lohnt – nicht nur fürs Gewissen

Der grösste Vorteil: Planbarkeit. Energiepreise schwanken, Netzkosten steigen – aber dein Dach bleibt. Mit einer eigenen PV-Anlage sicherst du dir stabile Energiekosten für Jahrzehnte.

Und: Du kannst Überschüsse ins Netz einspeisen und bekommst dafür Geld. In Zeiten, wo Liquidität für KMUs Gold wert ist, ist das kein schlechter Nebeneffekt. Auch in Sachen Markenwahrnehmung spielt Nachhaltigkeit inzwischen eine Rolle. Viele Kunden – ob privat oder geschäftlich – achten heute auf den ökologischen Fußabdruck ihrer Partner. Eine Solaranlage auf dem Dach ist sichtbarer als jede ESG-PowerPoint. Und ja, das gute Gefühl spielt auch mit: Du trägst deinen Teil zur Energiewende bei, reduzierst CO₂ – und wirst unabhängiger. Nicht schlecht für eine Investition, die sich sowieso amortisiert.

3. Langlebigkeit & Wartung: Kein Hexenwerk

PV-Anlagen sind robust und wartungsarm. Sie laufen 25 Jahre und länger, mit minimalem Aufwand. Ab und zu prüfen, ob alles läuft, und die Module reinigen – das war’s meistens schon. Nur der Wechselrichter, also das Herzstück der Anlage, braucht etwas mehr Pflege. Nach rund 10–15 Jahren ist oft ein Austausch fällig. Aber auch das ist planbar – und in vielen Garantien bereits enthalten. Wenn Du die Anlage von einem seriösen Anbieter bekommst, ist das kein Risiko, sondern Routine.

4. Der Solartrend 2025 – Zahlen, die überzeugen

2024 war ein Rekordjahr: 33 % mehr Solarinstallationen weltweit – und 81 % der neuen erneuerbaren Energiekapazität kamen aus Photovoltaik. Innerhalb von drei Jahren hat sich der Anteil an der globalen Stromproduktion fast verdoppelt, auf rund 7 %. Warum? Weil sich die Technologie verbessert hat, die Preise gesunken sind – und weil sich Solarenergie im Gegensatz zu Wind oder Wasserkraft fast überall einsetzen lässt. Die Richtung ist klar: Solar ist keine Zukunftsmusik mehr – es ist jetzt.

5. Risiken – oder besser gesagt: Realität

Natürlich gibt’s Risiken, wie immer und überall. Die Investition ist hoch, die Förderbedingungen können sich ändern, und in manchen Regionen dauert die Bürokratie länger als einem lieb ist. Auch die Stromrückvergütung ist nicht überall gleich hoch – hier lohnt sich die regionale Recherche. Aber das grösste Risiko ist oft das Nichtstun. Wer heute zögert, steht in fünf Jahren vor noch höheren Energiepreisen – und hat dann weder Förderung noch Preisvorteil.

6. Warum gerade KMUs profitieren können

Grosse Konzerne haben eigene Energieabteilungen und Millionenbudgets. Aber für KMUs ist eine PV-Anlage ein echter Hebel. Sie senkt Kosten, stärkt das Image und erhöht die Unabhängigkeit. Und wer heute in nachhaltige Energie investiert, schafft einen Wettbewerbsvorteil – nicht nur finanziell, sondern auch bei der Mitarbeitergewinnung. Viele junge Talente achten heute darauf, ob ein Unternehmen Verantwortung übernimmt. Eine Solaranlage auf dem Dach ist da ein starkes Signal.

7. 2025 ist der richtige Zeitpunkt

Wenn du ein eigenes Dach hast, planst langfristig und willst dich unabhängig machen – dann ist jetzt der Moment. Die Preise sind stabil, die Förderungen attraktiv, die Technologie ausgereift. Solar ist keine Idealismusfrage mehr, sondern eine unternehmerische Entscheidung. Und wer 2025 noch wartet, wird 2027 mehr zahlen – für Strom, für Material und für die verpassten Jahre Rendite. Hol dir lokale Experten, prüf deine Optionen, rechne durch – und dann mach es. Die Sonne schickt keine Rechnung.

Quellen:

Alpvolt – Kosten für eine Photovoltaik-Anlage in der Schweiz

The Local – Neue Finanzanreize für Solaranlagen in der Schweiz

PG Solar – Förderungen und Rückvergütungen